Bessere Songtexte schreiben in nur 5 Minuten

Fabian Mägel. Ein Mann mit Brille macht ein geheimnisvolles Zeichen und hält den Finger vor den Mund und macht psst. auf der linken Seite steht "Songtext Secrets"

Gute Songtexte schreiben ist oft der Schlüssel zum künstlerischen Erfolg. Songtexte können uns in neue Welten mitnehmen, sie können uns neue Blickwinkel zeigen. Gute Liedtexte können schaffen es auch uns selbst neu zu entdecken. Aber wie schreibt man diese Texte?

Gute Texte schaffen es Bilder und Emotionen zu wecken und das ist leichter als man denken mag. Es hat lange gedauert, bis ich verstanden habe, wie man gute Songtexte schreibt und damit es bei dir schneller geht, zeige ich dir hier meine heißesten Tipps für bessere Liedtexte.

1. Starke Worte schaffen starke Bilder: Warum Verben deine Geheimwaffe sind für gute Songtexte

Ein häufiger Fehler vieler Songwriter, vor allem am Anfang, ist die übermäßige Verwendung von Adjektiven. Wir neigen dazu, „beschreibende“ Worte wie „schön“, „traurig“ oder „schnell“ zu verwenden, weil wir glauben, dass sie helfen, ein Bild zu vermitteln. Tatsächlich können Adjektive oft das Gegenteil bewirken: Sie nehmen dem Zuhörer die Möglichkeit, sich sein eigenes Bild zu machen.

Der Trick? Nutze Verben.
Verben sind Handlungswörter – sie erzeugen Bewegung und Dynamik. Ein starkes Verb transportiert direkt ein Bild und gibt den Zuhörern die Freiheit, es selbst zu interpretieren.

Negativbeispiel:

„Er ist ein sehr schneller Läufer.“
Das Adjektiv „schnell“ sagt uns, dass er schnell läuft, aber es bleibt ein vages Bild.

Besseres Beispiel:

„Er rennt und rennt, bis die Welt einem Farbkleks gleicht.“
Hier haben wir keine Adjektive gebraucht. Allein durch das Verb „rennen“ wird ein starkes Bild erzeugt: Man sieht den Läufer vor sich, der nicht aufhört. Durch die Metapher mit dem Farbkleks bekommt der Hörer auch gleich noch eine Sinneswahrnehmung präsentiert (siehe nächster Abschnitt)

Vermeide es also, Adjektive überzustrapazieren. Sie verengen oft das Bild, das dein Zuhörer sehen soll, und verhindern, dass er die Geschichte auf seine Weise erlebt.

2. Bessere Songtexte schreiben mit Sinneswahrnehmungen: Schaffe eine immersive Welt für deine Zuhörer

Texte, die Sinneseindrücke vermitteln, sind oft die stärksten. Sie ermöglichen es den Zuhörern, in die Welt des Songs einzutauchen. Denk an all die Dinge, die deine Sinne ansprechen: das Sehen, Hören, Fühlen, Riechen, Schmecken. Diese Wahrnehmungen können einen Text lebendig machen.

Beispiel (aus Nina Chubas Lied 80qm):

„Die ersten Blumen blühen auf dem Balkon, die Sonne scheint heute heller als sonst.“
Sofort kannst du den Frühling sehen und fühlen. Aber der Text geht noch weiter: Die Blumen und die Sonne sind nicht nur Kulisse, sie spiegeln die Emotionen wider. Der Frühling steht für einen Neuanfang – doch der Twist kommt: „Deine letzten Spuren sind verpackt in Kartons und fahren mit dir für immer davon.“

Indem Nina Chuba Sinneswahrnehmungen verwendet, merkt der Zuhörer schnell, dass es eine frühlingshafte, Neuanfangsatmosphäre herrscht. Nina Chuba freut sich richtig an ihrer neugewonnen Freiheit, ihren Expartner loszuwerden.

Sinneseindrücke machen nicht nur den Text lebendiger, sie schaffen auch eine Verbindung zwischen der äußeren Welt und den inneren Gefühlen des Sängers. So kannst du die Zuhörer subtil durch die Stimmung des Songs führen.
Und wenn du es schaffst die Sinne deiner Zuhörer zu aktivieren, ist die Halbe Miete bereits geschafft

Du fühlst dich manchmal alleine in deinem Songwriting und wünschst dir mehr Kollaboration? Schau doch gerne ein Mal kostenlos in meinem Gruppen-Coaching vorbei oder gewinne mich als Co-Writer oder Personal Coach

3. Kitschelemente bewusst einsetzen: Klischees richtig „flippen“

Ein großes Problem vieler Songwriter ist der Hang zu Kitsch und Klischees. Themen wie Liebe, Herzschmerz, Trennung oder Freiheit sind ausgelutscht und oft schon tausend Mal besungen worden. Doch Klischees haben auch ihre Berechtigung – sie sind vertraut und lassen uns die Themen sofort erkennen.

Wie also kann man Klischees vermeiden? Indem man sie clever abwandelt.

Negativbeispiel:

„Am Ende wird alles gut, und wenn es nicht gut ist, dann ist es nicht das Ende.“
Ein schönes Sprichwort, aber es wurde schon zu oft verwendet und wirkt abgenutzt.

Besseres Beispiel:

„Denn am Ende wird alles gut und solange es uns nicht gut geht, können wir das Ende nicht sehen.“
OK Kid flippt hier das Sprichwort, indem sie eine unvorhergesehene Wendung einbauen. Das macht es interessant für den Hörer und trotzdem vertraut.

Dieses „Flippen“ ist eine geniale Technik, um bekannte Phrasen zu nutzen und dennoch originell zu wirken. Oft reicht schon eine kleine Änderung, um aus einem Klischee eine neue Idee zu machen.

Wenn du merkst, dass du selbst ob sehr auf Klischees hängen bleibst, dann wehre dich nicht dagegen, sondern nutze sie lieber. Stat „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben,“ könntest du das ganze flippen zu: „Wer zu spät kommt, hat viel Spaß im Leben.“


Hier wird das Sprichwort auf den Kopf gestellt und bekommt sofort eine neue, originelle Bedeutung. Dein Zuhörer wird innehalten und darüber nachdenken – und das ist genau das, was du willst.

Fazit: Das Handwerk des Songwritings meistern

Um wirklich gute Songtexte zu schreiben, brauchst du nicht nur Talent, sondern auch technisches Wissen und das Verständnis für die Macht der Worte. Berühre deine Zuhörer, schaffe starke Bilder, und überrasche sie immer wieder. Diese Prinzipien, gepaart mit deiner eigenen Kreativität, werden dir helfen, Songs zu schreiben, die Menschen bewegen.

Es gibt kein Patentrezept für den perfekten Songtext, aber mit den hier beschriebenen Techniken kannst du sicherstellen, dass deine Texte nicht nur gehört, sondern auch gefühlt werden.

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